Das Großgedruckte: So läuft es bei und mit mir

1. Gerade(her)aus

In der Paarbegleitung und auch sonst hat es sich für mich bewährt, auf respektvollen, wertschätzenden Klartext zu setzen, verbunden mit viel Verständnis und Fingerspitzengefühl.

Klartext heißt, dass ich das, was sich mir zeigt und was ich zu erkennen meine, klar benenne und in derselben Klarheit mit Ihnen bespreche.

Person mit halb gefülltem Wasserglas in der Hand.

Das kann sich dann zum Beispiel so anhören:

„Es ist Ihnen vermutlich nicht bewusst, dass Sie mit diesem Verhalten / dieser Aussage / dieser Frage (usw.) Druck ausüben.

Schauen wir uns die Geschichte doch einmal genauer an:

Aus welchen Gründen und auf welche Weise kommt dieser Druck zustande? Was passiert da bei Ihnen? Was passiert bei Ihrer Partnerin/Ihrem Partner?

Und was entwickelt sich daraus auf verschiedenen Ebenen Ihrer Partnerschaft? […]“

Oder:

„Kann es sein, dass im Moment ein Gift und Galle spuckendes Teufelchen bei Ihnen auf der linken Schulter sitzt?

Diese kleine spitze Bemerkung eben … lassen Sie uns herausfinden, was da gerade in Ihnen vorgegangen ist. […]“

Haben Sie dabei bitte immer auf dem Schirm:

Ihnen gegenüber sitzt ein Mensch – nicht Frau Perfekt. Wie wahrscheinlich die meisten von uns habe ich in meinem Leben so manches falsch (und zwar ordentlich!) und noch mehr nicht richtig gemacht.

Und längst nicht alles kann ich in die Kategorie Ich habe schon geahnt, dass ich es besser sein lassen sollte! einordnen.

Für mindestens ebenso vieles kann ich auf das verweisen, was man als psychologisch gute Gründe oder als psycho-logische Gründe bezeichnet – Sie sind bereits an anderer Stelle darauf gestoßen.

Das soll keine Rechtfertigung sein, auch keine Entschuldigung, aber eine Erklärung. Für mich wie für Menschen allgemein (und selbstverständlich klammere ich Böswilligkeit aus).

Das Wunderbare:

Dank Psychologie können wir daran arbeiten und so unglaublich viel für uns gewinnen:

Wir werden freier. Kraftvoller. Souveräner.

Wir stärken unser Selbstwertgefühl und spüren unsere WÜRDE (vielleicht das erste Mal überhaupt).

Würde ist aus meinem eigenen und beobachteten Erleben die Basis eines stabilen Selbstwertes und der Wegbereiter gelingender Beziehungen – und vieles mehr.

Aber all das fällt uns nicht wie bei Sterntaler in den Schoß.

Wir bekommen es nur, wenn wir bereit sind, hinzusehen und dem Impuls zu widerstehen, uns die Dinge so zurechtzubiegen, wie wir sie gerne hätten.

Dieses Widerstehen ist, wie ich weiß, nicht leicht.

Ich kann trotzdem nur eines immer und immer wieder tun, sei es hier in schriftlicher Form oder in persönlichen Kontakten:

Ich kann Mut machen, den Weg zu gehen. Jeder einzelne Schritt ist es wert!

Klingt nach einer spaßbefreiten und freudlosen Angelegenheit …?

Nichts wäre weiter davon entfernt!

Wenn Sie bei mir in Begleitung sind, werden Sie feststellen, dass ich jede passende Gelegenheit nutze, humorvoll mit Ihnen zu arbeiten (und sofern Sie dies wollen).

Es ist ein Humor ohne Ironie oder gar Sarkasmus, mit dem Sie ganz ungezwungen „mitschwingen“ können.

Auch mir hilft Humor immer wieder, von mir selbst einige Schritte zurückzutreten und mir beispielsweise zu denken:

Schau sie dir an, die Jutta. Was sie sich wieder hat einfallen lassen, um sich vor XYZ zu drücken. Pfiffig! Wo sie nur immer diese Ideen hernimmt?

Zu kritteln bringt bei vielen Menschen und auch bei mir Null. Im Gegenteil!

So aber erkenne ich an, dass ich 1) XYZ mit Erfolg vermieden und jetzt, als Konsequenz, ein Problem habe.

Ich respektiere 2), dass es mein unbewusster Innerer Schweinehund nur gut mit mir meint (auch wenn tatsächlich nichts Vernünftiges dabei herauskommt, was er aber im Gegensatz zu mir nicht reflektieren kann).

Und ich kann 3) – weil ich mich nicht klein mache und damit herunterziehe – entspannt überlegen, was ich beim nächsten Mal anders angehen will und wie ich den schweinsohrigen Kameraden überzeugen kann, mit mir an einem Strang zu ziehen.

Außerdem – und jetzt wird’s wirklich spannend

Der ungetrübte Blick von uns selbst auf uns selbst ist immer schwierig, da wir als Betroffene an uns selbst zu nah dran sind.

Aber psychologisch geschulte Außenstehende sehen für gewöhnlich etwas, das Sie nicht wahrnehmen.

Und sie haben bestimmte Punkte auf dem Zettel, von denen Sie nichts wissen.

Oder können Sie sich vorstellen, dass meine Kolleg:innen und ich beispielsweise sagen:

“Wenn Sie in Situation X aggressiv reagieren, dann ist das für Ihre(n) Partner:in verständlicherweise unangenehm/problematisch/ängstigend […]. Es wäre ungewöhnlich, wenn es anders wäre. Dem wollen wir uns natürlich zuwenden und schauen, was wir da in einer für Sie stimmigen Weise verändern können.

Die Frage, die mich darüber hinaus beschäftigt, ist:

Welche positiven Seiten bringt diese Aggression mit sich?

Dabei geht es mir nicht nur um die Tatsache, dass Sie durch aggressives Verhalten zum Beispiel einen Streit gewinnen können – gewinnen jetzt mal in Anführungszeichen. Das wäre lediglich ein Aspekt, wobei der Erfolg – das Gewinnen – das Verhalten aufrechterhält.

Ich möchte mit Ihnen tiefer gehen und erforschen, wie wir genau diese Verhaltensweise und was darin als psychologisches Kapital verborgen ist, in unsere gemeinsame Arbeit und auch für die Verbesserung Ihrer Beziehung einbringen können. Klingt erst mal völlig unplausibel, ich weiß! […]”

Hmmm …

… Sie merken gerade …

…. das ist so gar nicht Ihres?

Wenn Sie sich für das, was ich Ihnen in Anklängen als meine Arbeitsweise vorgestellt habe, nicht erwärmen können, ist die Frage berechtigt, ob Sie sich mit mir wohlfühlen werden.

Deshalb eine Entscheidungshilfe:

Wenn nur eine(r) von Ihnen beiden kritisch den Kopf wiegt, ist das ein Nein. Bitte achten und beachten Sie diese Empfindung.

2. Nicht auf dem Damm? Ausgebremst? Unmotiviert?

Bitte sagen Sie notfalls auch noch kurzfristig telefonisch und per Mail ab, wenn Sie sich müde fühlen, wenn sie kränklich, krank, verhindert oder anderweitig belastet sind.

Ein verschnupfter Mann sitzt an einem Tisch mit zerknüllten Servietten Taschentüchern und Tabletten vor sich.

Und bitte desgleichen, wenn Sie einfach einen schlechten Tag haben und nicht die geringste Lust verspüren, jetzt auch noch zur Kiegeland zu fahren.

Sie können immer offen mit mir sprechen, ich werte es nicht als „Widerstand“ oder als unbewusstes Signal, dass Sie gar keine Begleitung wollen (beim dritten Mal werden wir uns allerdings darüber unterhalten, was der Grund sein könnte und diese Situation für unser Arbeiten nutzen).

Sind Sie wieder in der Spur beziehungsweise ist alles wieder so, wie es sein sollte, schauen wir nach einem neuen Termin. Ein Ausfallhonorar berechne ich nicht.

Ich hatte früher keine Probleme, meine Kundschaft war fast durchgehend zuverlässig.

Und für mich ist diese Ungebundenheit und Ungezwungenheit meiner Klient:innen ebenfalls von Nutzen, weil ich nur mit Menschen arbeite, die dies (jetzt) auch können und wollen.

Was Sie gerade gelesen haben, gilt natürlich auch für ein Probearbeiten. Sie können es verschieben oder ganz absagen.

Ich nehme es nicht übel oder persönlich. Und ich bin, wenn ich einen Termin wegen einer sehr kurzfristen Absage nicht anderweitig vergeben kann, deswegen nicht ohne Beschäftigung.

Dennoch zwei Anliegen:

Bitte geben Sie mir für alle Terminverschiebungen und Absagen so rechtzeitig wie möglich per Telefon (ggf. AB) und kurzer, formloser E-Mail Bescheid. Eine Erklärung brauche ich nicht.

Und bitte übertragen Sie meine Art, die Dinge auf diese Weise zu gestalten, nicht auf Kolleginnen und Kollegen, die sich an dem orientieren, was üblich ist.

Anders formuliert:

Rechnen Sie es den Kolleg:innen nicht schlecht an, dass sie in diesem Punkt anders unterwegs sind.

Üblich ist ein Ausfallhonorar von bis zu 100% bei einer Absage kurzfristiger als 48 Stunden.

Und das ist völlig in Ordnung, denn nicht immer kann ein ausgefallener Termin auf die Schnelle nachbesetzt werden.

Hat eine Kollegin oder ein Kollege beispielsweise Miete für Praxisräume zu zahlen, gerade besondere Ausgaben zu stemmen usw., tut ihr oder ihm jeder Verdienstausfall richtig weh.

3. Weder Fastenkur noch zwei Portionen Mousse au Chocolat

Machen Sie sich bitte auch nicht hungrig oder, das andere Extrem, mit übervollem Magen auf den Weg zu mir. Und auch Stress im Vorfeld wollen wir vermeiden.

Dabei hat man es, wie jeder weiß, nicht immer in der Hand:

Der Babysitter steht im Stau, der Hund will nicht beim Nachbarn bleiben, Sie sind die ersten dreihundert Meter gefahren und müssen auch schon wieder umdrehen, weil jemand dringend Pipi muss, obwohl man erst vor fünf Minuten vom Häuserl kam.

Aber lieber klingeln Sie eine Viertelstunde später als vereinbart an meiner Tür und können sich dafür ohne nervöses Lidzucken auf unser Gespräch einlassen.

Ein Topf mit roten Blumen neben einer Türklingel an einer Außenwand befestigt.

Ich verlasse mich dabei auf Ihren Anstand und vertraue auf Ihre Einsicht, dass mein Tag nur 24 Stunden hat und es nicht zur Gewohnheit werden sollte.

Und auch noch eine kleine Quizfrage

Bei welchem Thema bleibt nur ratloses Schulterzucken?

Denn wenn man’s tut, hagelt es Kritik von der einen Seite.

Tut man’s nicht, gibt es Rüffel von der anderen.

Versucht man sich an einem Mix, heißt es:

„Ja, was denn nun?!“

Deshalb ein kurzer Beitrag für Menschen, die mit dem, was ich auf meinen Webseiten (und nur dort!) abliefere, unzufrieden bis unglücklich sind:

Gendern oder Nicht-Gendern oder irgendwas dazwischen? (in Kürze verfügbar)

Bitte übersenden Sie mir Ihre Kritik und Ihre Rüffel per E-Mail, dann kann ich zeitsparend antworten: „Danke für Ihr Feedback.“

Nix für ungut!

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