Methoden, Techniken und Kniffs, sofern wissenschaftlich fundiert, sind für uns Paarbegleiter:innen das A & O, um bei Beziehungsproblemen effektiv zu unterstützen.
Aber reicht das schon aus?
Nein, natürlich nicht.
Deshalb kurz und knapp:
Sie nehmen das Beste von Paarberatung, Paarcoaching und Paartherapie mit, wenn Sie
- keine „brave“ Klient:innen sind, die alles recht machen wollen.
- widersprechen, wenn Sie wissen oder spüren, dass eine Sichtweise oder Vorstellung nicht stimmig ist. Paarbegleiter:innen sind zwingend auf Ihre Korrekturen angewiesen, denn nur so kommt man voran.
- Ihre Emotionen – gerade auch die weniger “prickelnden” – offen ausdrücken, beispielsweise: “Ich fühle mich im Moment total überfordert / verletzt / verärgert […].” Nicht nur Ihre Gedanken, besonders auch Ihre Gefühle weisen Paarbegleiter:innen den Weg!
- hochsteigende Aggressionen zulassen und äußern und eben nicht zu unterdrücken versuchen. So widersinnig es Ihnen vielleicht erscheinen mag, aber in Ihren Aggressionen lagert pures psychologisches Gold!
- Unzufriedenheit, Unsicherheit usw. mit dem Prozess der Paarbegleitung zeitnah zur Sprache bringen. Aus welchem Grund Sie mit diesen Gefühlen kämpfen – ob tatsächlich “berechtigt” oder nicht – ist ohne Belang. Wichtig ist, dass Sie bitte darüber reden!
- Kritik üben, falls Ihnen etwas querläuft und Sie der Meinung sind, dass Paarbegleiterin oder Paarbegleiter irgendwo falsch abgebogen ist. Und auch hier gilt wieder: Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken, ob Sie richtig liegen. Professionell arbeitende Begleiter:innen können damit umgehen und nehmen es Ihnen nicht krumm. Sie sind Ihnen im Gegenteil dankbar, wenn Sie damit nicht hinter dem Berg halten und etwas rechtzeitig geklärt werden kann, was sich womöglich zu einem nicht mehr lösbaren Problem auswachsen könnte.
- über jede Art von Unwohlsein während einer Sitzung sprechen und es NIEMALS ignorieren.
- Sie Paarbegleiterin oder Paarbegleiter einfach unterbrechen, wenn Ihnen etwas Wichtiges einfällt oder Sie sich an etwas Bedeutungsvolles erinnern, statt es zurückzuhalten und es dann zu vergessen.
- sich ein Herz fassen und sofort nachhaken, falls etwas für Sie unverständlich sein sollte.
- lieber fünfmal hintereinander „unbequem“ sind und Dasselbe fragen, als nur einmal zu „gefällig“ zu sein und dann eventuell einen wesentlichen Schritt verpassen.
- gut Sorge für sich tragen und nicht aus Höflichkeit sitzen bleiben, so dass letztlich die Paarbegleiterin oder der Paarbegleiter Sie ansprechen und fragen muss, ob Sie nicht die Toilette aufsuchen möchten (Druck auf Blase oder Darm kostet jede Menge Aufmerksamkeit!).
- nicht hungrig oder zu satt und vor allem nicht übermüdet oder gesundheitlich angeschlagen, etwa wegen einer Erkältung, in eine Praxis kommen – besser, Sie sagen kurzfristig ab, wenn Sie sich nicht gerüstet fühlen, und vereinbaren einen neuen Termin.
Beachten Sie hierbei bitte die AGB. Jede Kollegin und jeder Kollege handhabt eine solche Situation (etwas) anders.
Und selbstverständlich, das Allerwichtigste:
Wenn laut Herz und Bauch nichts dagegenspricht.
Das heißt:
Wenn Sie spüren können, dass Ihnen Paarberater:in, Paartherapeut:in oder Paarcoach menschlich angenehm ist und Ihnen die Art des Miteinanderarbeitens zum großen Teil entgegenkommt – auch dann noch, wenn diese(r) den Finger „in die Wunde“ legen muss (was mit einer respektvollen und achtsamen Gesprächsführung gar nicht sooo schlimm ist …).
Also:
Bitte immer frisch von der Leber weg. Das hilft Ihnen und Ihrer Paarbegleitung. Garantiert!
